Das Mobile Atelier: ein Kunstprojekt

Ländlich geprägte Regionen und Kleinstädte haben oft eine begrenzte Infrastruktur für Zeitgenössische Kunst. Die überwiegende Mehrheit an Galerien, Museen und künstlerischen Veranstaltungen ist in den urbanen Zentren angesiedelt. Das wiederum bedingt eine Sogwirkung auf Künstler:innen, wodurch diese gezwungen sind, sich ebenfalls in den großen Städten niederzulassen. Das Mobile Atelier greift dieses strukturelle Ungleichgewicht auf und möchte dazu beitragen, diese Diskrepanz zwischen Peripherie und Zentrum zu reduzieren.

Ziele 

Das Mobile Atelier setzt sich zum Ziel, die Sichtbarkeit Zeitgenössischer Kunst in Bayern zu erhöhen. Durch ein vielfältiges Vermittlungsangebot bietet Das Mobile Atelier niederschwellige Zugänge zur Zeitgenössischen Kunst und macht es sich zur Aufgabe, Erfahrungen mit der selbigen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Es ist ein Anliegen, die Entstehungsprozesse Zeitgenössischer Kunst erfahrbar zu machen, Einblicke in die Lebenswelt von Künstler:innen zu geben und selbst künstlerische Experimente zu wagen. Außerdem fördert Das Mobile Atelier gesellschaftliches Engagement und gemeinschaftliche Interaktion, indem es einen Ort der Begegnung, des Austausches und der Inspiration darstellt.

 

Das Mobile Atelier soll dazu beitragen, regionale Identitäten zu stärken, indem es die Künstler:innen auffordert, ortsspezifische Ressourcen, Landschaften und Traditionen für sich zu entdecken, wiederzubeleben oder einer alternativen Nutzung zu überführen. Durch die Integration von lokalen Geschichten, Traditionen und Themen in die künstlerische Arbeit möchte Das Mobile Atelier die Verbindung zwischen der Zeitgenössischen Kunst und Regionen anregen, um so zu einer Steigerung des Bewusstseins und der Wertschätzung für beides beizutragen. Das Mobile Atelier möchte darüber hinaus Künstler:innen das kreative Potenzial peripherer Regionen aufzeigen und der bereits vorhandenen kulturellen Vielfalt eine Bühne geben.

Zwei Programmlinien

Das Mobile Atelier reist durch ganz Bayern und gastiert in allen Regierungsbezirken, um möglichst viele Regionen zu erreichen und so dem Ziel der Sichtbarmachung zeitgenössischer Kunst gerecht zu werden.

Das Projekt unterteilt sich dabei in zwei Programmlinien:

Das Mobile Atelier zu Gast

Im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips möchte Das Mobile Atelier zu Gast bereits bestehende Orte nutzen, sei es als Zwischennutzung von Leerstand oder als zeitlich begrenzte Umnutzung. Das Mobile Atelier betont so das Potenzial kultureller Nutzung von Räumen zum einen in peripheren Regionen, zum anderen aber auch in Stadt- und Dorfzentren, die mit Leerstand zu kämpfen haben.

Das Mobile Atelier unterwegs

Das Mobile Atelier unterwegs bringt seinen Raum selbst mit. Geplant ist ein bewegliches, eigenständiges Gebilde, das flexibel in die verschiedenen Regionen reisen kann und nicht nur Arbeitsstätte der:des Künstler:in ist, sondern auch für Begegnungen, interaktive Workshops, Gespräche und kreative Aktivitäten vor Ort zur Verfügung steht. So entsteht eine Plattform für einen künstlerischen und gesellschaftlichen Austausch.

Pro Standort ist ein:e Künstler:in eingeladen, ein ortsspezifisches Konzept auszuarbeiten, um Das Mobile Atelier vorübergehend als Raum ihres künstlerischen Schaffens zu nutzen und mit dem Mobilen Atelier den öffentlichen Raum zu verändern. Die Künstler:innen dürfen sich von der Vielfalt der bayerischen Landschaft inspirieren und durch den intensiven Kontakt mit den Bewohner:innen, die lokalen Traditionen und Naturressourcen in ihre Kunst einfließen lassen. Die spezifische Anforderungen und Gegebenheiten des Ortes und die jeweiligen Bedürfnisse sollen Teil der künstlerischen Arbeit sein. Die Einladung richtet sich an Künstler:innen verschiedenster Disziplinen und kultureller Hintergründe.

Das Mobile Atelier möchte Begegnungsstätte und Alltagsort sein. Es bietet eine innovative Möglichkeit, Zeitgenössische Kunst in den ländlich geprägten Regionen Bayerns zu fördern und den Menschen vor Ort ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksformen zu präsentieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen, Schulen, Kunstvereinen und kulturellen Einrichtungen soll das Projekt langfristig etabliert werden und dazu beitragen, die kulturelle Bildung und Teilhabe in Bayern zu stärken.